Kataloge und Presseartikel zu den Austellungen
publikation: 25. März 2023, Hrsg. Michael Kruscha, Text: Jörg Sperling,
internationale Ausstellung mit 21 Künstlern
Leerraum- Kunstraum Braugasse,
Hrsg.Michael Kruscha,
Layout: Studio Lindhorst- Emme, Berlin,
Format: 297x210mm,
Klebebindung, Umfang: 52
Abbildungen: 44
Sprache: deutsch
ISBN-Nr. 978-3-00-074846-2
Erkundungen im und mit dem „Leerraum“
Unverkennbar zunächst: in der Gegenwartskunst existieren sehr verschiedenartige Herangehensweisen, um diesen „geringfügigen“ Bildaspekt sinnlich habhaft zu gestalten. Reduktion auf der einen, Minimalismus auf der anderen Seite, also Entleeren und Erscheinen, markieren die Pole, innerhalb derer die Leere zur Entfaltung kommt. Mit gut 20 künstlerischen Positionen umkreist die von Maler und Kurator Michael Kruscha initiierte Ausstellung im Hoyerswerdaer „Kunstraum Braugasse“ das ungewöhnliche Themenfeld. Wobei selbstredend kaum Motiv und Gegenstand im Zentrum der künstlerischen Forschungen stehen, sondern das Hervortreten von reiner Fläche, von stark verminderter Zeichenhaftigkeit, von zurückgenommener Struktur und Faktur. So lassen das Wenige, Spurhafte, die Andeutung oder das Entschwindende, die Randerscheinung sich als Elemente dingfestmachen, die dem Bildraum erst diese Dimension, die nicht selten kontemplativen Charakter aufweist, erschließen. In der Kunstgeschichte können des öfteren Phänomene beobachtet werden, die dem „horror vacui“ folgen, also der Angst vor der leeren Fläche (wie im Barock), so offenbart sich im Gegenzug, gerade in der Moderne und deren Nachfolge, auch als Resultat der Abstraktion, besonders in der Malerei, das „amor pleni“, der Hang zur freien Fläche. Ein spannender Moment dürfte dabei die Begegnung zwischen den speziellen künstlerischen Bilderkundungen und der realen Umbruchslandschaft in der Lausitz um Hoyerswerda sein. Denn die nachindustrielle Abgeräumtheit durch Devastierung, Abriss und Rückbau hinterlässt ebenso Leerstellen oder Brachen, und das nicht nur in der Landschaft, sondern nicht selten auch in den Köpfen, deren kreatives Potential es zu entfalten gilt. Wobei sich die rund 50 Kunstwerke durchaus in verschiedenster Hinsicht als Referenzräume erweisen könnten…
Jörg Sperling
publikation: 1. Oktober 2022, Michael Kruscha, Jörg Sperling, Hrsg. Michael Kruscha, Kunstraum Braugasse
Rückblick auf die Ausstellungen 04.06.21- 31.12.2022
publikation: 22. November 2021, Michael Kruscha, Jörg Sperling, Gregor Kunz, Hrsg.Michael Kruscha, Kunstraum Braugasse
Rückblick auf die Ausstellungen 11.01.19 - 31.12.2020
publikation: 3. November 2018, Autoren Michael Kruscha, Dr. Sören Fischer, Dr.Marina Linares, Hrsg. Michael Kruscha, Kunstraum- Braugasse
Rückblick auf bisher erfolgte zehn Ausstellungen, 04.09.16 - 31.12.18
publikation: 4. September 2016, Kläber, Kruscha, Matschie, Schnögl, Hrsg. Dr. Sören Fischer
Katalog zur Ausstellung von Thomas Kläber, Michael Kruscha, Jürgen Matschie und Andreas Schnögl
Hrsg. Dr.Sören Fischer
Kulturfabrik e.V. „Kunstraum“
Layout:
studio lindhorst-emme, Berlin
Format: 210x 210mm,
Klebebindung
Umfang: 46 Seiten,
mit über 30 Abbildungen
Sprache: deutsch
ISBN: 978-3-00-053986-2
Gebrochene Landschaften - Annäherung an den Tagebau
Kaum eine Landschaft polarisiert bis in die Gegenwart dermaßen stark wie die der Tagebaugebiete der Lausitz. Es ist eine Landschaft, in der die sozialen, politischen und ethischen Widersprüche und Herausforderungen der modernen Gesellschaft am Beginn des 21. Jahrhunderts einem Brennglas gleich gebündelt werden: Energiebedarf, Arbeitsplätze, Naturschutz, Wettbewerbsfähigkeit, Klimaveränderung, demografischer Wandel. Tagebaue sind ambivalente Orte, an denen einfache Lösungen unmöglich scheinen. Die Prozesse der Kohlegewinnung, das Verschwinden von Heimat und Traditionen, manifestieren sich konfliktreich in Ideologien und Interessen, ökologischen Diskursen, Gefühlen der Hoffnung und des Verlustes. Zugleich aber sind Tagebaue auch Orte höchster schöpferischer Kraft. Dass der Zerstörung von Landschaft ein starkes bildgenerierendes Potential innewohnt, führt der vorliegende Katalog anhand der fotografischen wie malerischen Positionen von Jürgen Matschie (geb. 1953), Thomas Kläber (geb. 1955) und Michael Kruscha (geb. 1961) vor Augen. In ihren Arbeiten verdichten sich die Tristesse der Grubenkanten, die Faszination für den ephemeren Charakter von Landschaft, Oberfläche und Struktur mit der Industrieästhetik der Stahlarchitekturen. Ergänzt wird der Katalog durch die Position von Andreas Schnögl (geb. 1981), der sich filmdokumentarisch mit den Folgen des Tagebaus auseinandersetzt.
herausgegeben von Sören Fischer